Der Potsdamer Künstler Wolf-Dieter Pfennig ist für seine heiter-ironischen Motive weltweit bekannt. Seine unverwechselbaren Grafiken, Malereien und Plakate finden sich u.a. im Museum Of Modern Art Toyama (Japan), im Museum Lahti (Finnland), in der Akademie der Künste Berlin sowie in zahlreichen Privat-Sammlungen. Mehr...
In der Online Galerie Aufenthalte wurden verschiedene grafische Blätter von Wolf-Dieter Pfennig zusammengefasst. Diese entstanden in den Jahren 2013 bis 2014 in loser Folge.
Über ‚Louisiana‘
Warum nach New Orleans reisen? "Also schloss ich die Augen und erreichte bald die Stadt. Gleich stieg der Mississippi aus dem Flussbett und schüttelte mir die Hand. Grüne Alligatoren oder Damenhandtaschen lungerten in der Tiefe seiner Augen. Dann überquerte ein Raddampfer seine Brust und der Qualm aus den Schloten vereinigte sich mit dem Rauch der dicken Zigarre eines Sheriffs. Der Colt, an seiner fetten Hüfte baumelnd, machte offenbar Urlaub. Und doch war plötzlich Aufregung in der Luft. Ein Schwarzer hatte ein Stück Silber aus dem Himmel gestohlen und es zu einer Jazztrompete gebogen. Seine wilde Verteidigungsrede war der Blues. Es hatte große Löcher in den Schuhen, so groß, als würde der liebe Gott gähnen. Wo ich schlief? Es waren Hotels oder schon die Sümpfe des Mississippi. Später stand ich am Golf von Mexiko und schaute übers Meer nach Europa hinüber: es nahte sich ein Zug Vögel, alle in Eile, alle im schwarzen Anzug, alle sehr geschäftlich. Ich wollte erwachen, doch der Traum war stärker."
Galerien
Originale und eine Auswahl der Edition Trodler sind in der Galerie Waldbach in Potsdam erhältlich.
„Doch bei aller Erwartung auf Neues, vielleicht auf anderes, möchte ich nicht auf die vertrauten ‚Pfennige‘ verzichten. Auf die impulsive Direktheit, mit der er seinen Augenblick einfängt, ebenso wenig auf die klären, kräftigen Farben in ihren wohldurchdachten Kompositionen, nicht auf die konturierenden Striche des Zeichners, mit der er seinen sinnlichen, skurrilen, manchmal auch melancholischen Figuren Festigkeit gibt. Missen möchte ich nicht den Spaß und die Nachdenklichkeit, die von den Szenen ausgeht, die er fast überall und immer sehr genau beobachtet und in seinem Skizzenblock festhält, um sie später in phantasievoll geformten Inszenierungen aufzuheben.“